Kunst im Entfernten. Wenn ein Künstler gelegentlich davon träumt, in die Kunstgeschichte einzugehen, dann zugleich auch zweitens davon, dass um Gottes Willen nicht nur promovierende und promovierte Kunstgeschichtler über ihn schreiben, sondern auch solche, die von (seiner) Kunst was verstehen: Philosophen also! Neben einigen altmeisterlichen Glückspilzen schaffte das auch der moderne Giacometti (1901-1966), den kein Geringerer als der Existenzialist Jean-Paul Sartre mit einem Essay adelte.
Einfach verstehen kann man das, was einfach ist. Nun gibt es aber auch Dinge, die sind einfach
schwer. Um Alberto Giacomettis Kunst zu verstehen, muss man erst einmal die Leere wahrnehmen,
die er um seine Skulpturen schafft: jene (über Sartres Daumen gepeilt) zehn, zwanzig
Schritte Entfernung, die jedes seiner Objekte an sich hat; ein Abstand, der seinen Werken angeboren
scheint und der vom Betrachter nicht zu überwinden ist.
Apropos Entfernung. Als Rosetta sich auf den Weg zu Tschurimov Gerasimenko begab, lagen mehr als zehn Jahre und über eine halbe Milliarde Kilometer vor ihr. Dort angekommen, sendet sie erste Bilder ihrer Begegnung mit Tschurimov Gerasimenko, dem Kometen mit dem zu langen Namen und dem Aussehen eines echten Giacometti. Der Einfachheit halber hat man den Namen ca. geviertelt auf »Tschuri«, aber das klingt wie Klinsi, Poldi, Schweini, Özi(l). Nein, so nicht! Dann verpassen wir dem Tschuri doch lieber gleich einen richtigen Künstlernamen: »Giacometti«. Ab jetzt!
Keuchenius |
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Giacometti: Femme (1986) Giacometti: Eli Lotar (1965) Komet »Giacometti« (2014) |